Friday, January 11, 2008

The classical masterpieces (Part 3).

Sich in die Vergangenheit zurueckziehend oder in die Zukunft fluechtend - ein Einzelgaenger in Musik und Leben - waere die franzoesische Musik des 20. Jahrhunderts jedoch unvollstaendig ohne die Nennung seines Namens.
Erik Satie, 1866 in Honfleur geboren, ein Pionier von beziehungslosen Harmonien ueber surrealistische Musikexperimente bis zur Hintergrundmusik, hinterlaesst ein erstaunlich kleines Gesamtwerk. Jedoch schuf er vor allem mit seiner "musique pure" einen wichtigen Eckstein innerhalb der musikgeschichtlichen Entwicklung. Die Einfachheit, Abkehr von Dramatik, stehende Klangbaender - der Zustand seiner Klavierstuecke, anders betrachtet also auch die Starrheit und Monotonie seines Werkes, brachten eine neue Nuance in das Gepraege. Durch das Weglassen des Unwesentlichen, der Rueckbesinnung auf das Mittelalter und die Aufgabe von Funktionsharmonik gelingt ihm reine, unverfaelschte Musik. In den "Trois Gymnopèdies", drei langsamen Walzern aehnelnden Klavierstuecken z. B., aeussert sich diese "Rueckkehr zum Schlichten" in einem antivirtuosen Satz, einem simplen, zwischen zwei Akkorden pendelndem Begleitmodell und modalen Zuegen in Melodik und Harmonik. Er verzichtet auf Leittonspannungen und schafft somit Vorraussetzungen für den "reinen Ton" - die sich selbst gestellte große Herausforderung seines Lebens. Erik Satie starb verkannt 1925 in Paris.

Hier ist die Info:

Komposition: Erik Satie
Interpretation: Reinbert de Leeuw, Klavier

ERIK SATIE
'Gymnopèdie No.1'
06:01
[komponiert 1888 - aufgenommen 1977]
music file

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